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Die Idee der Genossenschaft – aktuell wie eh und je für ein faires Miteinander

Ausgabe Nr. 114 |

Genossenschaften haben eine lange Tradition und eignen sich bestens auch für künftige Herausforderungen. Bereits Mitte des 19. Jahrhunderts wurden in Deutschland erste Kredit- und Ein­kaufsgenossenschaften gegründet. Genossenschaftliche Koope­rationen helfen unter anderem dabei, wirtschaftliche, soziale oder kulturelle Ziele zu erreichen, die der Einzelne nur schwer er­reichen kann.

Wie nachhaltig die WGH-Herrenhausen zur Zukunftssicherung aktueller und künftiger Mitglieder beiträgt, verrät uns der WGH-Vorstands­vorsitzende Michael Jedamski im Interview.
 

Was ist die Grundidee der WGH-Herrenhausen?
» Ziel unseres genossenschaftlich-unternehme­rischen Handelns ist das Angebot bezahlbaren Wohnraums in angemessener Größe und zeitgemäßer Qualität. Darüber hinaus bieten wir unseren Mieterinnen und Mietern ein umfassendes Servicepaket, verschönern das Wohnumfeld und entwickeln unseren Bestand zielgerichtet weiter. Die WGH-Herrenhausen ist Vermieter und Kümmerer zugleich. Sie übernimmt umfassend soziale Verantwortung und wirkt im Sinne des genossenschaftlichen Gedankens.«

Was bedeutet das für die Mitglieder?
» Eine Genossenschaft ist keine Einbahnstraße! Der Gedanke des Mit- und Füreinander gilt für Vorstand, Mitarbeiter und Mitglieder gleichermaßen. Wenn das Wohnen nicht immer teurer werden soll, müssen auch die Mieter bereit sein, im Rahmen ihrer Möglichkeiten mit anzupacken, Dinge selbst in die Hand zu nehmen und Einsatz für die Gemeinschaft zu zeigen.«

Können Sie ein paar Beispiele nennen?
» Eine Genossenschaft lebt vom Mitmachen, von Selbstverantwortung und der Selbsthilfe ihrer Mitglieder. Kann ich beispielsweise die defekte Treppenhausleuchte selbst austauschen? Oder muss unbedingt die Reparaturannahme angerufen und ein Auftrag erstellt werden, damit ein Handwerker zur Reparatur geschickt werden kann? Kann ich die gedankenlos weggewor­fene Zigarettenschachtel und ähnliche Gegenstände selbst aufheben und dadurch zur Pflege meines Wohnumfeldes aktiv beitragen?«

Wie lassen sich Mieterhöhungen ­vermeiden oder verringern?
» Fahrkarten, Lebensmittel, Versicherungen, Sprit – alles wird teurer, auch die Mieten. Bei der WGH-Herrenhausen versuchen wir, Teuerungen so sozialverträglich wie möglich zu gestalten. Dabei kommt es auch auf den persönlichen Einsatz unserer Mitglieder an. Genossenschaft heißt Gemeinschaft, da steht man füreinander ein und unterstützt einander.«

Was bedeutet das in der Praxis?
» Um die Mieten am Markt langfristig stabil und günstig zu halten, müssen Kleininstandhaltungen künftig von den Mieterinnen und Mietern übernommen werden. Solche Kleinreparaturen betreffen Dinge, die Mieter täglich oder oft nutzen, wie etwa Lichtschalter oder Wasserhähne. Natürlich dürfen die Reparaturkosten eine bestimmte Summe nicht übersteigen. Im Gegenzug investiert die WGH-Herrenhausen unter dem Gesichtspunkt der Klimaneutralität in zukunftsfähige Sanierungskonzepte und Modernisierungen. In den vergangenen zwei Jahren sind die Kosten für Wohnungsmodernisierungen um etwa 25 Prozent gestiegen.«

Wie sieht Ihr Blick in die Zukunft aus?
» Ich glaube, wir müssen verstehen, dass anstrengungsloser Wohlstand nicht funktioniert. Das betrifft uns alle. Unseren Mitarbeitern ist es ein großes Anliegen und täglicher Ansporn, sich um unsere Mitglieder zu kümmern und maßgeblich für zufriedene Hausgemeinschaften zu sorgen. Unsere Werte und Tugenden, gepaart mit Einsatzfreude und Fleiß, haben uns dahin gebracht, wo wir heute stehen.
Diesen Einsatz benötigen wir in Deutschland weiterhin, um auch künftig das bis heute Erreichte in eine gute Zukunft zu überführen.«