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Nachhaltigkeit – was kann ICH tun?

Ausgabe Nr. 114 |

Hätten Sie gewusst, dass Wohnen, Mobilität und Konsum die größten Anteile am CO2-Ausstoß in Deutschland verursachen? Das Umweltbundesamt hat hierzu eine Studie in Auftrag gegeben, deren Ergebnis Sie der abgebildeten Grafik entnehmen können.

Strom sparen, Heizung drosseln, Wasserverbrauch reduzieren. Ressourcen und Geldbeutel schonen, ist eine Sache der Gemeinschaft. Wir alle sind gefragt! Deshalb fokussieren wir an dieser Stelle nicht nur das Sparen. Vielmehr richten wir den Fokus auf die Verantwortung, die jeder Einzelne trägt. Die kleinen Schritte zählen. Jeder einzelne Baustein ist ein Teil des großen Ganzen. Weitgehender Verzicht auf Plastik, nachhaltiger Alltagskonsum, klimaneutrale Mobilität, Wertschätzung von Rohstoffen, hierzu zählt beispielsweise die aktive Müllvermeidung durch Mehrweg, ist erholsam für unsere Umwelt.

  • Weniger Fleisch konsumieren
    Einer der größten Wasserverbraucher ist unsere Nutztierhaltung: Für nur 150 Gramm Rindfleisch werden 2.250 Liter Wasser aufgewendet, eine gigantische Menge für ein kleines Stück Burger-Frikadelle. Bewusster und seltener Fleisch- und Wurstkonsum entlastet das sensible Ökosystem und reduziert den CO2-Ausstoß.
  • Lebensmittelverschwendung vermeiden
    Gehen Sie bewusster mit Nahrungsmitteln um, denn es werden nach wie vor zu viele Lebensmittel weggeschmissen. 80 Kilogramm, also etwa zwei Einkaufswagen voller ­Lebensmittel, werfen wir Deutschen durchschnittlich pro Jahr in die Mülltonne, obwohl sie noch genießbar wären. Viele Tiere mussten dafür umsonst leiden, viele Pflanzen aufwendig bewässert werden. Nachhaltiger Umgang mit natürlichen Ressourcen sieht anders aus. Kaufen Sie passend zum Bedarf ein. Am sinnvollsten ist es, die Mahlzeiten vor den Einkäufen zu planen. Dazu sollten Sie immer schauen, welche schnell verderblichen Lebensmitteln Sie im Hause haben und wie Sie diese sinnvoll ergänzen können. Wenn möglich, Lebensmittel, die Sie am Ende doch nicht benötigen, einfrieren oder anderweitig noch verwerten.
  • Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist kein Verfallsdatum
    Es garantiert, dass ein ungeöffnetes Lebensmittel bei richtiger Lagerung mindestens bis zum aufgedruckten Datum Qualität, Farbe, Aroma und Konsistenz beibehält. Es sagt nicht, dass die Ware nach Ablauf des Datums ­verdorben ist. Viele Lebensmittel sind deutlich länger genießbar. Betrachten Sie Lebensmittel nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums genau, vertrauen Sie dabei gern Ihren eigenen Sinnen.
  • Kleidung wertschätzen
    Die Modeindustrie sorgt für ständig neue Trends und ruft zu jeder Saison neue Must-haves aus. Das führt dazu, dass Kleidung für den Endverbraucher billig produziert wird. Und wenn ein T-Shirt nur fünf Euro kostet, dann musste jemand anders draufzahlen. Zum einen die Natur, deren Gewässer schon die Trendfarbe der neuen Saison tragen. Zum anderen Menschen, die es für einen Billiglohn herstellen.
  • Shampoo und Duschgel im Stück
    Shampoo und Duschgel sorgen aufs Jahr hochgerechnet für ziemlich viel unnötigen Verpackungsmüll. Pflanzliche Stückseife ist die nachhaltigere Alternative.
  • Mikroplastik und Palmöl vermeiden
    Mikroplastik im Meer ist eines der größten Umweltprobleme. Tatsächlich hat nicht nur die Zersetzung großer Plastikteile damit zu tun, auch unsere Kosmetikprodukte im Badezimmer enthalten meist Mikroplastik und tragen so ihren Teil dazu bei. Für die Gewinnung von Palmöl werden große Flächen Regenwald zerstört. Wenn Sie nachhaltig leben möchten, sollten Sie Produkte kaufen, die weder Mikroplastik im Meer verur­sachen können noch Palmöl enthalten.
  • Bewusster Umgang mit Energie und Technik
    Waschmaschinen und Geschirrspüler verbrauchen in der Regel recht viel Energie und Wasser. Daher ist es sinnvoll, sie auch wirklich vollständig zu füllen, damit sich der Wasser- und Energieverbrauch auszahlt. Beim Wäschewaschen gilt zudem: Lieber bei niedrigen Temperaturen waschen und die Kleidung danach an der Luft trocknen lassen.
  • Richtig heizen
    Die Raumtemperatur sollte möglichst konstant gehalten werden, um ein Auskühlen der Wände zu vermeiden. Stellen Sie Ihre Thermostate auf mittlere Stufe. Die Energiekosten reduzieren sich, wenn eine gleichmäßige Grundtemperatur vorherrscht. Denn dann muss die Heizung nicht mit voller Brennleistung dafür sorgen, dass die Räume und ausgekühlten Wandflächen wieder warm werden.
    Wenn Sie also Ihre Wohnung nur für kurze Zeit verlassen, ist es nicht sinnvoll, die Heizung auszustellen.
    Stellen Sie keine großen Gegenstände vor Ihre Heizkörper und verdecken Sie diese nicht mit Vorhängen. Schließen Sie die Türen zu Räumen, in denen die Temperatur bewusst niedrig gehalten werden soll, wie zum Beispiel dem Schlafzimmer. Tipp für alle Ungeduldigen: Wenn Sie Ihre Räume heizen wollen, stellen Sie die Thermostatregler auf mittlere Position und drehen Sie diese nicht voll auf. Ein vollaufgedrehter Regler sorgt nicht dafür, dass es schneller warm wird – lediglich die Raumtemperatur wird auf lange Sicht insgesamt höher.
  • Richtig lüften
    Stoßlüftung ist das Schlüsselwort! Es wird empfohlen mehrmals täglich mit weit geöffnetem Fenster zu lüften, damit die Raumluft zirkulieren und ein Luftaustausch erfolgen kann. Am besten gelingt dies durch Öffnen gegenüberliegender Fenster. Die Lüftungsdauer sollte dabei zwischen fünf und zehn Minuten liegen, je nach Außentemperatur und Luftfeuchtigkeit. Stoßlüften ist effizienter und energiesparender als ständiges, leichtes Lüften mit gekipptem Fenster, weil die Wände dabei nicht auskühlen. Die warme, mit Feuchtigkeit gesättigte Raumluft wird nach außen abgegeben, kalte Frischluft kann nachströmen und wieder Feuchtigkeit aufnehmen. Regelmäßiges und ausreichendes Lüften beugt zudem der Schimmelbildung in Räumen vor.