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Sommer … Sonne … Solar

Ausgabe Nr. 113 |

Der Sommer kommt und damit auch die wachsende Nachfrage nach sogenannten privaten Balkon­kraftwerken. Die WGH-Herrenhausen befürwortet den Einsatz privater Solarmodule auf den Balkonen nicht. Natürlich möchten wir unsere Mieter beim Stromsparen unterstützen, doch es gibt vielerlei Gründe, die gegen eine solche Installation sprechen:

Eingriff in die Gebäudeelektrik
Der Einsatz von Mini PV-Anlagen erfordert eine Überprüfung der Netztauglichkeit. Die Elektroinstallation in den Wohnungen ist auf den Einsatz der jeweiligen Systeme durch ein Fachunternehmen zu prüfen. Die Anlagen müssen für das Hausnetz von 230 Volt zugelassen sein, über einen entsprechenden Wechselrichter verfügen und dürfen die maximale Einspeiseleistung von 600 Watt nicht überschreiten. Zudem müssen die Sicherheitsstandards der DIN VDE 0100 „Errichten von Niederspannungsanlagen“ eingehalten werden. Erfolgt die Installation fehlerhaft, besteht unter Umständen sogar ein erhebliches Brandrisiko.
 

Verkehrssicherung
Als Gebäudeeigentümerin obliegt der Genossenschaft die Verkehrssicherungspflicht. Die erstreckt sich auch auf mit dem Gebäude fest verbundene Gegenstände – so auch nachträglich installierte Solarmodule. Wir wollen das Risiko für nicht fachgerecht installierte Module nicht tragen. Zudem können sie Schäden an der Bausubstanz hervorrufen. Mini PV-Anlagen dürfen weder mit dem Baukörper noch mit dem Balkon oder der Brüstung fest verbunden werden. Aus statischen und verkehrssicherheitstechnischen Gründen genehmigen wir keine Anbringung der Anlage an die Balkonbrüstung. Die Balkone sind aus statischer Sicht nicht für eine entsprechende Installation berechnet.
 

Effizienz
Die Qualität und Effizienz der kleinen Anlagen ist im Vergleich zu zentralen Anlagen auf dem Dach nicht gegeben. Bereits ein vertikaler Aufbau führt im direkten Vergleich zu etwa 20 bis 25 % Ertragseinbußen. Zudem kann es die optische Gebäudeerscheinung einschränken.

Wir sind zu dem Thema an einer ganzheitlichen Lösung interessiert und lassen derzeit die Dächer unseres Gebäudebestandes genau prüfen. Hierbei ist die Ausrichtung der Dächer entscheidend. Wird die Installation einer Photovoltaikanlage als sinnvoll erachtet, installieren wir diese sukzessive in unserem gesamten Bestand.