Wohnnebenkosten steigen in Hannover am schnellsten
Erneut sind die Wohn-Nebenkosten in Hannover so stark wie in keiner anderen deutschen Landeshauptstadt gestiegen. Diesmal sind es die Trinkwasserkosten, die für den Anstieg verantwortlich sind. Hannover war noch im vergangenen Jahr an zehnter Stelle der 16 Landeshauptstädte platziert. Weil das Land den sogenannten Wasser-Cent für die Grundwasserentnahme von 7,5 auf 15 Cent pro Kubikmeter erhöht hat, rutscht Hannover auf den viertletzten Platz.
Wie schon im vergangenen Jahr müssen die Menschen in Hannover auch für die Müllgebühren besonders tief in die Tasche greifen. Bei den Müllgebühren gab es zwar im Jahr 2021 keine Anhebung, doch in dem Punkt bleibt Hannover laut einem Ranking des Bundes der Steuerzahler (BdSt) weiterhin das teuerste Pflaster aller Vergleichsstädte – mit deutlichem Abstand. Im Gegensatz zu anderen Städten, in denen die Gebühren in den letzten Jahren sogar gefallen sind (wie zum Beispiel in Düsseldorf), stiegen die Kosten in Hannover im gleichen Zeitraum. Die aha begründet den Kostenanstieg mit dem einheitlichen Gebührenmodell für Stadt und Umland, den Mehrkosten durch die Abfuhr mit Sack und Tonne und der Servicequalität. Darüber hinaus verweist die aha auf die Sperrmüllabfuhr und die Nutzung der Wertstoffhöfe in Hannover und der Region, die kostenlos angeboten werden.
„In keiner anderen deutschen Landeshauptstadt steigen die Nebenkosten so schnell wie in Hannover“, schreibt der BdSt in seinem neuesten Ranking und verzeichnet einen Anstieg von nahezu 15 Prozent in den letzten fünf Jahren. Insgesamt liegt Hannover weiter auf dem fünftletzten Platz im Nebenkosten-Ranking der Landeshauptstädte.
Forderung nach wertunabhängiger Einfachgrundsteuer
Auch bei den Grundsteuerabgaben liegt Hannover knapp 10 Prozent über dem Landesdurchschnitt. Bundestag und Bundesrat haben Ende 2019 ein Gesetzespaket zur Reform der Grundsteuer beschlossen. Das Bundesmodell, aber auch andere wertabhängige Reformmodelle würden vielerorts zu starken Verwerfungen und Mehrbelastungen führen. Der Bund der Steuerzahler fordert daher weiterhin die Umsetzung einer wertunabhängigen Einfachgrundsteuer, die nur die Gebäude- und Grundstücksfläche einbezieht.
Die hohen und häufig weiter steigenden Wohnkosten empfinden die Bürger zunehmend als Belastung. Ein wesentlicher Kostentreiber ist der Staat, der durch Steuern und Abgaben das Wohnen, aber auch die Schaffung von neuem Wohnraum verteuert.