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Modernes Heizen und Lüften

Ausgabe Nr. 116 |

Die WGH-Herrenhausen investiert jährlich wieder­kehrend in die Modernisierung ihres Bestandes.  Dies führt zu verbesserten Wohnbedingungen und gesteigerter Energieeffizienz für unsere Mieter. Fenster werden ausgetauscht, Fassaden gedämmt und neue Heizungsanlagen installiert. Nach Abschluss der energetischen Sanierung können die Mieter wieder die Ruhe in ihrer Wohnung genießen.

Es gibt jedoch einige neue Aspekte, die beachtet werden sollten. Durch die neuen Fenster und die Dämmung der Fassade sind die Wohnungen wesentlich luftdichter als zuvor. Das heißt, dass kaum noch warme Heizungsluft durch gebäudetypische Undichtigkeiten ungewollt nach außen entweichen kann. Somit geht weniger Energie ­verloren und in der Folge muss weniger nach­geheizt werden.

Für ein gesundes Raumklima ist es nun besonders wichtig, die Wohnung richtig zu lüften und zu beheizen. Erfolgt kein regelmäßiger und ausreichender Austausch der feuchten Innenraumluft, kann es durch Kondensation der Feuchtigkeit zu Schäden bis hin zu Schimmelpilzbildung kommen. Tag für Tag wird in Ihrer Wohnung Wasserdampf in die Raumluft abgegeben. Bis zu zwölf Liter Wasser müssen täglich weggelüftet werden. Dies gelingt nur durch regelmäßiges richtiges Lüften und bewusstes Heizen.

Niedrigere Vorlauftemperaturen
Moderne Heizungsanlagen arbeiten im Vergleich zu den herkömmlichen Anlagen mit geringeren Vor- und Rücklauftemperaturen. Während früher die Anlagen mit Vorlauftemperaturen von 60 - 70 °C beheizt wurden, liefern die neuen Heizungsanlagen nur noch 50 - 55 °C. Gerade die Heizsysteme mit besonders geringem Energieverbrauch arbeiten im niedrigen Temperaturbereich für den Vor- und Rücklauf. Dies bedeutet, dass die Heizkörper nicht mehr heiß, sondern nur noch warm werden. Denn das Gebäude ist nun viel besser gedämmt und die Heizung muss somit weniger nachheizen. Auch dass die Heizkörper oben wärmer sind als im Boden­bereich, ist völlig normal, da warmes Wasser immer nach oben steigt und kühleres nach unten sinkt.

Voraussetzung für eine effiziente Beheizung der Räume ist eine konstante Temperatureinstellung. Die Heizkörper sollen nicht ständig hoch- und runtergeregelt werden. Die neuen, selbstregulierenden Thermostatventile gewährleisten künftig bei einer durchgehenden Einstellung zwischen drei und vier immer eine angenehme Raumtemperatur – auch wenn Ihnen der Heizkörper nicht heiß genug erscheint. Dies kann mit einem normalen Thermometer nachgeprüft werden.

Ein angenehmes Raumklima kann nur dann energiesparend gehalten werden, wenn die Thermostatventile bei neuen Heizungsanlagen immer geöffnet sind. Weiterhin sollte beachtet werden, dass auch die neuen Thermostatventile eine Reaktionszeit von ca. 20-30 Minuten haben, bis vorgenommene Einstellungen einreguliert sind.

Moderne Heizungsanlagen arbeiten durch Außenfühler witterungsgeführt: Die Vorlauftemperatur erhöht sich mit sinkender Außenlufttemperatur. Bei Außenlufttemperaturen von 15 °C und weniger läuft die Heizungsanlage an. Wetter- und damit einhergehende Temperaturwechsel, besonders im Herbst und Frühjahr, haben zur Folge, dass sich die Heizungsanlage abschaltet, wenn auf eine kältere Periode ein wärmerer Tag über 15 °C Außentemperatur folgt. Die Heizung läuft dann erst wieder an, wenn die Außenlufttemperatur unter 15 °C absinkt.
Die niedrigen Vor- und Rücklauftemperaturen für die Heizung sorgen auch dafür, dass die Wärmeverluste durch das Rohrleitungsnetz niedriger werden. Denn je höher hier die Temperatur liegt, umso höher sind die Wärmeverluste – und die gilt es zu vermeiden.

Die Heizperiode beginnt in der Regel im Oktober und endet im April. Die Leistung der Heizungsanlage muss während der Heizperiode so ausgelegt sein, dass in den Schlafzimmern mindestens 18 °C, im Bad 21 °C und in Wohnzimmern und den übrigen Räumen 20 °C gewährleistet sind.

Ausgeglichene Raumtemperaturen
Für moderne Heizungsanlagen, die zur effizienten Bereitstellung von Wärme auf eine gleichmäßige und kontinuierliche Raumwärme ausgelegt sind, ist es sinnvoll, in allen Räumen für eine möglichst ausgeglichene Raumtemperatur zwischen 19 und 20 °C zu sorgen. Auch um die Schimmelbildung an zu stark ausgekühlten Raumflächen bei hoher Luftfeuchte zu vermeiden, sollte der Mieter darauf achten, dass die Raumtemperatur im Schlafzimmer im Vergleich zu den anderen Räumen nicht zu stark absinkt.


Wichtig: Passen Sie Ihr bisheriges Heizungsverhalten an die moderne Heizungsanlage an!

1.

Stellen Sie die Heizungsventile auf Stufe 3-4 ein, um eine Raumtemperatur von ca. 20 °C zu erreichen. Verändern Sie die Thermostateinstellung nicht, da sich die Heizung auf Grund der verbauten Steuerung bei Bedarf selbst regelt. Grundsätzlich haben unsere herkömmlich verbauten Heizungsventile eine durchschnittliche Reaktionszeit von 20 - 30 Minuten. Die Raumerwärmung erfolgt durch die niedrigeren Heizungstemperaturen verzögert. In einem stark ausgekühlten Raum dauert es also länger, bis sich die Raumtemperatur erhöht. Für ein durchgängig behagliches Raumklima sollten Sie daher die Heizung möglichst wenig regeln.

2.

Achten Sie auf unverstellte Heizungsflächen in Ihren Räumen. Es ist weiterhin unbedingt erforderlich, die Heizungsflächen freizuhalten, um eine ausreichende Wärmeabgabe zur Erwärmung der Räume zu gewährleisten.
Werden die Heizungsflächen mit Möbelstücken zugestellt oder mit schweren Gardinen verhängt, führt dies zu einer eingeschränkten Raumtemperatur!

3.

Heizen Sie gleichmäßig: Die Temperatur in Wohnräumen beträgt idealerweise zwischen 19 und 21 Grad. Wenn Sie die Wohnung verlassen: Heizung nicht abstellen, lediglich bei längeren Abwesenheiten über mehrere Tage die Heizung etwas abzusenken.
Vermeiden Sie zu starke Temperaturdifferenzen zwischen angrenzenden Wohnräumen: Zwischen den Räumen sollte der Temperaturunterschied nicht mehr als 5 Grad betragen.

4.

Für Behaglichkeit und die Erwärmung der Räume bleibt nach wie vor das Lüften eine entscheidende Komponente.
Luft mit einer zu hohen Luftfeuchtigkeit führt nicht nur zu einem erhöhten Risiko der Schimmelbildung, sondern erwärmt sich auch schlechter. Lüften Sie am besten mehrmals täglich mit weit geöffnetem Fenster mindestens 5-10 Minuten, möglichst mit Durchzug.


Wir senden Ihnen gern bei Bedarf ein ­Raumthermometer zu, schreiben Sie uns an info(at)wgh-herrenhausen(dot)de

 

Foto: fotolia.com / goodluz